Auf dieser Seite zeige ich Arbeitsprozesse in kleinen Bilderserien.
Im Laufe der Zeit erscheinen aktuelle, aber auch ältere Dokumentationen.
“Projekt Wächter”
Auf den folgenden Bildern können sie sehen wie aus diesem Eichenstamm die Großskulptur “Wächter” entsteht.
Dieser Reststamm einer alten Eiche stand in Idar-Oberstein im Stadtteil Nahbollenbach in
Rheinland-Pfalz. In Nahbollenbach gibt es die “Offene Gruppe”, eine Gruppe von Menschen die
sich, mit viel Einsatz und großem Erfolg, die Verschönerung ihres Stadtteils zur Aufgabe gemacht hat.
Die Einwohner von Nahbollenbach unterstützen die “Offene Gruppe” zum Teil mit tatkräftiger Hilfe, Material-und Geldspenden und durch ganz viel positiven Zuspruch und Anerkennung. Eine beispielhafte Initiative die, während der vergangenen elf Jahren, erstaunliches zu Stande gebracht hat.
So war es auch die “Offene Gruppe” die beschloss dass, wenn die abgestorbene Eiche gefällt wird,
ein Teil des Stammes erhalten bleiben sollte um daraus ein Kustwerk für ihren Stadtteil fertigen
zu lassen. Im Mai 2017 kam es zu einem Treffen zwische einigen Mitgliedern der “Offenen Gruppe”
und mir. Nach kurzer Beratschlagung war ich mit Freude bereit dieses Vorhaben zu realisieren.
Bei einem zweiten Treffen entschieden wir uns für eine meiner Entwurfszeichnungen, die einen
abstrahierten Wächter darstellte und machten uns, im Juni 2017, gemeinsam an die Umsetzung unseres Vorhabens.
“Projekt Wächter”
Der Eichenstamm nimmt langsam eine andere Form an. Die Durchbrüche sind gesägt.
Bis zu diesem Stadium hatte ich, beim sägen, tatkräftige Unterstützung durch ein Mitglied der
“Offenen Gruppe Nahbollenbach”.
“Projekt Wächter”
Jetzt muss zunächst viel Holz, das die zukünftige Skulptur umhüllt, weggesägt werden.
“Projekt Wächter”
Die zukünftige Skulptur hat eine Höhe von mehr als zweieinhalb Meter. Das Gerüst wurde
von einer Nahbollenbacher Firma kostenfrei aufgebaut und zur Verfügung gestellt.
“Projekt Wächter”
Kunst kann sehr harte Arbeit sein.
“Projekt Wächter”
Die endgültige Form der Skulptur ist aus dem Stamm heraus gearbeitet.
“Projekt Wächter”
Die Skulptur ist, von oben herab, sauber ausgearbeitet und glatt geschliffen.
“Projekt Wächter”
Die fertig ausgearbeitet Skulptur ist mit Leinölfirnis behandelt.
Die dunkle Verfärbung des Holzes ist durch eingewachsene Nägel entstanden, von denen viele tief im Holz des Baumes eingewachsen waren. Die Gerbsäure der Eichen reagiert stark auf Eisen, und zersetzt im Laufe der Zeit Nägel vollständig. Das Holz verfärbt sich während dessen großflächig und verliert dort an Festigkeit. Leider war dieser Zersetzungsvorgang noch lange nicht abgeschlossen.
Viel Zeit musste ich aufwenden um immer wieder die Ketten meiner Sägen zu schärfen.
“Projekt Wächter”
In alle vier Himmelsrichtungen schaut der “Wächter”, der eigentlich als Hüter gedacht ist.
Ich danke der “Offenen Gruppe” aus Nahbollenbach für ihre tatkräftige Unterstützung und für die freundliche und fürsorgliche Behandlung die mir durch sie zuteil wurde.
Auch danke ich den Menschen die in direkter Nachbarschaft der Skulptur wohnen. Trotz der
heftigen Lärmbelästigung, während der Sägearbeiten, waren sie immer sehr freundlich zu mir
und nachmittags gab es stets frischen Kaffee und Kuchen.
Vielen Dank!
“Projekt Einkehr”
Die folgenden Bilder zeigen die Entstehung der Großskulpturengruppe “Einkehr”.
Im Herbst 2016 begann die Stadt Idar-Oberstein/Rheinland-Pfalz mit der Neugestaltung einer
seit vielen Jahren vernachlässigten Parkanlage. Der großräumige, zum Teil verwilderte Niederau-Park
soll in Zukunft ein Ort der Begegnung werden. Reste eines alten Friedhofes sind dort zu sehen,
ein Kriegsdenkmal und ein Obelisk der an das unvorstellbare Verbrechen erinnern soll welches die Deutschen, auch in Idar-Oberstein, ihren jüdischen Mitmenschen angetan haben.
Viel dichtes Gebüsch und einige alte Bäume wurden abgesägt, um den ersten Teil der neuen Anlage
frei zu stellen. Als Erstes sollte ein Magnolienhain gepflanzt werden.
Doch jetzt lagen dort die Stämme einiger teils mächtiger Bäume. Diese Bäume kannte ich schon
seit meiner Kindheit, bin ich doch in Idar-Oberstein gebohren und aufgewachsen.
Der Einladung des Bauamtes der Stadt Idar-Oberstein zu einer Ortsbesichtigung in den Niederau-Park,
um dort vor Ort über eine möglicherweise Gestaltung dieser Baumstämme zu beraten, kam ich gerne
nach. Schnell war mir klar dass ich hier meinen Teil zur Neugestaltung der Parkanlage beitragen
kann. Einen großen und einen etwas kleineren Riesenlebensbaumstamm und einen großen
Douglasienstamm suchte ich mir aus und lies sie mir zu meinem Freilandarbeitsplatz bringen.
Nach eingehender Begutachtung der Baumstämme und einer Weile der Versunkenheit in mein
Inneres wusste ich in welcher Gestalt diese im neuen “Park der Begegnung” in der Niederau,
wo sie mehr als 80 Jahre standen bevor sie weichen mussten, erneut aufgestellt werden sollten.
Die Leitung des Stadtbauamtes befand meine Entwurfszeichnung als gut und kurze Zeit später
erhielt ich von der Stadt Idar- Oberstein den Auftrag die Skulpturengruppe “Einkehr” zu fertigen.
“Projekt Einkehr”
Der Douglasienstamm aus dem ich zwei menschliche Figuren, einen Mann und eine Frau,
herausarbeiten will ist geteilt. Der Mann nimmt Form an.
“Projekt Einkehr”
Beide, Frau und Mann, sind aus dem Stamm heraus gearbeitet. Auch der dritte Teil
der Skulpturengruppe, das Hauptelement, ist schon begonnen. Daneben liegt eine nebenher,
aus dem kleineren Riesenlebensbaumstamm, gearbeitete Sitzbank. Diese fand einen geeigneten
Platz im neuen Park in der Idar-Obersteiner Niederau.
“Projekt Einkehr”
Auch die Arbeit an dem Hauptelement der Skulpturengruppe war sehr anstrengend.
Da war hin und wieder eine Ruhepause nötig.
“Projekt Einkehr”
Die drei Baumstämme aus dem Niederaupark sind verwandelt. Die Skulpturen sind heraus
gearbeitet und fast fertig.
“Projekt Einkehr”
Frau und Mann sind sauber ausgearbeitet und überschliffen.
“Projekt Einkehr”
Auch das Hauptelement der Skulpturengruppe ist fertig.
“Projekt Einkehr”
Der Städtischen Baubetriebshof Idar-Oberstein lies die fertigen Skulpturen abholen
und bis zum bevorstehenden Aufbau einlagern.
“Projekt Einkehr”
Die Skulpturengruppe ist im Park aufgestellt.
(seitliche Ansichten)
“Projekt Einkehr”
Die Bäume sind, wenn auch in ganz anderer Gestalt, zurückgekehrt in den Park.
Das Mittelelement mit Sitz hat eine Höhe von fünf Meter.
Einkehr ist hier im doppelten Sinne gemeint.
Der Betrachter wird aufgefordert / eingeladen ein zu kehren, Plazt zu nehmen im Ensemble.
Und wer möchte mag Einkher nehmen in sein Inneres, in Sich gehen, gemeinsam mit dem von
mir geschaffenen Stellvertreter und der Stellvertreterin, für eine Weile loslassen
und mit seinem Bauch denken, fühlen und zulassen. Vielleicht zu einem Entschluss finden,
aus dem Sitz herab steigen und in einer neuen positiven Energie nach vorne gehen.
Wenn dies, auch nur ein einziges Mal, geschehen sollte dann ist Sinn in meiner Arbeit.
Mein Ziel wäre mehr als erreicht.
“Projekt Fischbank”
Die folgenden Bilder zeigen die Entstehung einer Sitzbank.
In der Gemeinde Niederhosenbach/Rheinlandpfalz, wo ich mein vorhriges Atelier betrieb,
findet jährlich ein Bauernmarkt statt. So auch im Jahre 2017. Einer der Höhepunkte deises
Marktes ist eine große Tombola. Bei dieser Verlosung gibt es immer einen besonders
herausragenden Hauptgewinn. Diesen Hauptgewinn sollte ich in diesem Jahr fertigen.
Der von mir gewünschte Baumstamm, von etwa 100 cm Durchmesser und 250 cm Länge, wurde mir
beschafft und mein Vorschlag eine Fischbank zu fertigen wurde allgemein gut genannt.
“Projekt Fischbank”
Die ersten Schnitte sind gesägt. Die eigentliche Bank ist schon vorhanden.
Der Baumstamm stammt von einer Pappel.
“Projekt Fischbank”
Die Form des Fisches ist angelgt.
Wegen eines Fehlers im Holz kürzte ich die Rückenlehne der Bank so wurde der Fisch etwas
kürzer als geplant.
“Projekt Fischbank”
Der Fisch hat sein Gesicht.
Jetzt noch letzte Feinheiten und überschleifen.
“Projekt Fischbank”
Die Fischbank ist fertig.
Bei der Tombola wurden eifrig Lose gekauft. Konnte man doch mit einem Los für einen Euro
diesen Hauptgewinn ergattern.