Was ist eigentlich ein ‘Donnerkeil’?
Belemnit, Ordnung (wissenschaftlicher Name: Belemnitida) ausgestorbener dibranchiater (zwei Kiemen besitzender) Kopffüßler (Cephalopoda) mit zehn Armen.
Belemnite waren meeresbewohnende Mollusken (Weichtiere). Im Inneren ihres Körpers trugen sie ein kalkiges Gehäuse, von dem meist nur das massive Teil, das so genannte Rostrum ( im Volksmund Donnerkeil genannt), fossil erhalten ist. Diese Fossilien werden vereinfachend ebenfalls als Belemniten bezeichnet. Das pfeilspitzenförmige Rostrum besteht aus radialstrahligem Calcit, der sehr widerstandsfähig gegen die Verwitterung ist.
Die Belemniten traten möglicherweise erstmals im Unterkarbon auf, fehlten aber im Perm und in der Trias völlig. Sie entwickelten sich dann im Jura und in der Kreide und sind bis ins Eozän des Tertiärs nachweisbar. Für die Schichten des Jura und der Kreide stellen die Belemniten (Donnerkeile) wichtige Leitfossilien dar.
Donnerkeile sind also versteinerte Skeletteile ausgestorbener Kopffüßler (Tintenfische)die die Kreidezeitmeere vor 65 Mio. bis etwa 135 Mio. Jahren und die Meere der Jura bis vor etwa 205 Mio. Jahren belebten. In den Kalk bzw. Kreideablagerungen dieser Meere findet man heute die fossilen Überreste dieser Kopffüßler. So zum Beispiel in der Kreide auf der Insel Rügen und auf Möen (Dänemark).
Die Bezeichnung Belemnit stammt aus dem griechischen belemnos = Geschoss. Die Menschen früherer Kulturen glaubten dass der Gott Donar diese „Geschosse“ bei Gewitter vom Himmel schleuderte. Daher der Name Donnerkeil.
Im lebenden Tier bestand der Donnerkeil aus sehr weichem und porösen Kalk. Der Kopffüßler konnte dieses Körperteil, um leichter auf – oder abzutauchen, mit beliebig viel körpereigenem Gas füllen. Im Laufe vieler Millionen Jahre hat sich das innen poröse Kalkgehaüse dann in hartes, widerstandsfähiges, Calcitgestein umgewandelt.
Calcit kommt in der Natur auch als farbiges, buntes Gestein vor. Als Edelstein findet Calcit Verwendung in Schmuck und wird auch zu Objekten geschliffen und poliert. Er läßt sich verhältnismäßig gut schleifen und nimmt eine schöne glänzende Politur an.
Zur Bearbeitung der Donnerkeile verwende ich Diamant-, Korund- und Karborundwerkzeuge. Für die Politur kommt ein gutes Edelsteinpoliermittel zum Einsatz.
Aus Donnerkeilen fertige ich Talismane, die sich auch besonders gut als Pendel eignen, und Schmuckobjekte.