Was ist eigentlich ‘Feuerstein’?

Im Atelier Donnerkeil auf Ruegen wird auch Flint  beziehungsweise Feuerstein zu individuellen Schmuckstücken und Kleinobjekten kunstvoll verarbeitet.

Die Entstehung der Feuersteine ist bis heute rätselhaft geblieben. Als sicher gilt dass sich die Feuersteine, über Jahrmillionen, aus einer kieselsäurigen Lösung ausbildeten (über diese Prozesse streiten sich die Geister). Diese Kieselsäure hat einen organischen Ursprung. Hauptquelle der Kieselsäure waren wohl die Hüllen von Kieselalgen und die Skelette von Kieselschwämmen, welche die kreidezeitlichen Meere in Massen bewohnten. Kohlenstoff färbte die Rügener Feuersteine schwarz, während der rote Feuerstein auf Helgoland dreiwertige Eisenverbindungen enthält. Hauptbestandteil der Feuersteine ist Chalcedon und kristallographisch sind sie vergleichbar mit Opal, Jaspis, Achat und Quarz.

Wenn der für Rügen typische schwarze Feuerstein aus der Kreide zu Tage kommt, umhüllt ihn eine feste weiße Kruste.Diese Kruste ist keine Kreide sondern warhrscheinlich ein Übergangszustand der Kreide hin zu Feuerstein. Diese extrem harten meist schwarzen Feuersteine findet man in unvorstellbarer Formenvielfalt.
Einschlussfreie Feuersteine sind gleichmäßig tiefschwarz, wogegen Feuerstein mit sehr vielen Einschlüssen
(meist sehr kleine fossiele Üderbleibsel der Kredezeit) mehr oder weniger grau aussehen kann.

Der prägnante Kontrast zwischen schwarz und weiß, dem daraus resultierende Eindruck von “Innen” und “Außen”, sowie die Vielfalt der Formen inspirieren mich. Jeder Stein ist ein Kunstwerk der Natur, eine eigentlich schon fertige Plastik. Sie sind für mich eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Als Edelsteingraveur und Edelsteinplastiker kann ich gar nicht anders, ich muss mich dieser Anregung hingeben.

Zur weiteren Bearbeitung sammele ich überwiegend in ihrer weißen Oberfläche unbeschädigte Steine, welche nicht häufig vorkommen und auf Grund ihrer natürlichen Beschaffenheit an sich bereits fertig ausgebildete Formen darstellen. Den Einstieg in die gegebene Form zu finden, sie zu verändern und weiterzuentwickeln, ist eine besondere Herausforderung und führt mich in eine tiefe Auseinandersetzung mit dem Material Feuerstein und dessen Geschichte.

Um die extrem harten und zähen Steine (Feuersteine verfügen über den Härtegrad 7 nach F. Mohs, und sind damit um ein vielfaches härter als Stahl) zu bearbeiten setze ich Karborund, Korund und Diamantwerkzeuge ein. Den ganz besonderen Glanz der Politur erreiche ich durch eine uralte und sehr zeitaufwendige Edelsteinbearbeitungstechnik.